Schnittstellen als wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Digitalisierung – Experteninterview mit Jan Hische

von | 2 Feb 2021 | Zukunftsthemen und Trends | 0 Kommentare

Als Datenbasis in Wohnungsunternehmen dient in der Regel das vorhandene ERP System. Je nach Hersteller und bestehender IT Infrastruktur, mit weiteren spezifischen Softwareprogrammen für die Wohnungswirtschaft, werden hier bereits teilweise Schnittstellen zur Verknüpfung und Austausch von Daten genutzt. Durch die Digitalisierung und daraus resultierende neue Anforderungen an die IT Administration, bekommt das Thema Schnittstellen einen vollkommen neuen Stellenwert und wird zu einem weiteren, wichtigen Faktor für die erfolgreiche Digitalisierung der unterschiedlichen Prozesse in einem Wohnungsunternehmen. Auch Jan Hische von der WBG Lünen hat die Wichtigkeit von Schnittstellen erkannt und stellt sich im Rahmen eines Interviews unseren Fragen.

Jan Hische im Experteninterview zum Thema Schnittstellen.
Jan Hische, Prokurist Wohnbaugenossenschaft Lünen eG

Herr Hische, wie sehen Sie die aktuelle Situation der Schnittstellen in der Wohnungswirtschaft?

Die klassische Wohnungswirtschaft realisiert langsam welchen Stellenwert Schnittstellen für sie hat. In einer ersten „Digitalisierungswelle“ wurde sich entweder ausschließlich auf Lösungen des ERP-Anbieters verlassen oder es wurden verschiedene Lösungen dritter Anbieter eingesetzt, die dann größtenteils als Insellösungen fungierten, bzw. über einen rudimentären Datenaustausch angebunden wurden. Dies lässt die neuen, digitalen Prozesse allerdings nicht so reibungslos funktionieren, wie es sein sollte. Nun wächst die Erkenntnis, dass beide Wege nicht zum gewünschten Erfolg führen.

Für welche Bereiche der IT Infrastruktur und Digitalisierung sehen Sie aktuell, aber auch zukünftig, den größten Bedarf für weitere Schnittstellen zu ihren eingesetzten Softwarelösungen?

Momentan geht es erstmal darum Kernbereiche an das ERP System anzubinden, beispielsweise Mieterportale oder Systeme für die technische Gebäudeausstattung. Zukünftig wird es auch besonders um weitere Dienstleistungen rund um das Wohnen gehen, beispielsweise zur Abrechnung von Mieterstrom oder zur Erstellung von Heizkostenabrechnungen.

Warum ist die Systemoffenheit durch APIs daher eine zentrale Anforderung an eine moderne und innovative ERP-Software in der Wohnungswirtschaft?

Wie zuvor beschrieben, ist es für die Digitalisierungsprozesse von Wohnungsunternehmen unerlässlich die eingesetzte Software miteinander kommunizieren zu lassen. Daher führt für mich kein Weg an APIs vorbei. Es muss gewährleistet werden, dass die Schnittstellen zuverlässig und sicher funktionieren. Dies funktioniert nun mal nicht über den Austausch von CSV-Dateien oder anderen „Bastellösungen“.

Welchen Nutzen und Mehrwert sehen Sie aktuell und zukünftig durch den Einsatz von offenen APIs in der Wohnungswirtschaft?

Momentan ist die Frage nach Schnittstellen eine der ersten Hürden bei der Planung eines Digitalisierungsprozesses. Das Wissen darum, dass die Schnittstelle nicht mehr das entscheidende Problem darstellt wird Digitalisierungsprozesse, bzw. Prozesse zum Einsatz von Software insgesamt vereinfachen und beschleunigen. In der Praxis werden funktionierende Schnittstellen Prozesse vereinfachen und die Akzeptanz durch Mitarbeiter deutlich erhöhen.

In welchen Software Segmenten setzen Sie aktuell bereits APIs für einen Datenaustausch ein?

Aktuell nutzen wir insbesondere Schnittstellen zum Mieterportal und zu unserer Handwerkerkopplung. Weitere Schnittstellen stehen jedoch in den Startlöchern.

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