Wir haben bereits auf das Thema Silver Society auf unserem Blog aufmerksam gemacht und einen guten Überblick der Thematik geschaffen. In diesem Beitrag gehen wir näher auf das Quartier der Zukunft ein, das nicht nur junge Leute und Familien berücksichtigen sollte, sondern ebenfalls die neue Generation Silver Society.
Silver Society und der Immobilienmarkt der Zukunft
Um noch einmal zusammenzufassen: Silver Society bezeichnet die Überalterung unserer Gesellschaft, hervorgerufen durch den demografischen Wandel und einer steigenden Lebenserwartung. Was genau hat das für Konsequenzen für den Immobilienmarkt der Zukunft? Schon jetzt herrscht auf dem Markt ein Wohnungsmangel und in den nächsten Jahren ist zu erwarten, dass diese Zahl drastisch ansteigen wird. Natürlich altert jeder Mensch auf eine andere Art und Weise und somit variiert ebenfalls die benötigte Wohnsituationen von Person zu Person.
Für viele Rentner sind jedoch Agilität und vielseitige Tätigkeiten enorm wichtig. Sie bleiben länger mobil, vernetzen sich vermehrt und wirken gesellschaftlich mit. Gleichzeitig sollte dafür gesorgt werden, dass Mobilität sowie Aktivitäten gefördert werden, die Einsamkeit bekämpft wird und dass gesellschaftliche und sinnstiftende Aufgaben ermöglicht werden, die die Senioren in das tägliche Leben einbinden.
Das generationsübergreifende Quartier als zukunftsfähige Lösung
Es ist zwingend notwendig, alternative Wohnformen in Betracht zu ziehen, da Menschen mit fortschreitendem Alter Probleme haben alltägliche Aufgaben, die im Eigenheim oder in der Mietwohnung anfallen, komplett selbstständig zu erledigen. Benötigt werden hierbei jedoch klare Rahmenbedingungen, damit dieser Lebensabschnitt weiterhin mit einer gewissen Eigenständigkeit gelebt werden kann, was dazu führt, dass Altersheime an Attraktivität verlieren. Das Konzept des betreuten Wohnens dürfte demnach zunehmend in den Investorenfokus gelangen. Doch es gibt noch eine weitere Möglichkeit: Gemeinschaftliche Wohnprojekte, in denen mehrere Generationen zusammenleben. Über das Thema generationsübergreifendes Wohnen haben wir bereits auf unserem Blog berichtet.
Es ist anzunehmen, dass ein zukunftsfähiges generationsübergreifendes Quartier den Schlüssel für die Bedürfnisse der Bevölkerung bildet. Das Schlüsselelement ist das Generationenhaus, wo unterschiedliche Altersgruppen unter einem Dach zusammenleben. So können Eltern mit Kindern auf die Hilfe der Großeltern zurückgreifen und letztere von der Unterstützung der Angehörigen profitieren. Denkbar ist es, dass jeder seine eigene Wohneinheit besitzt, aber sich Gemeinschaftsräume wie Wohnzimmer, Bad, Küche und Garten mit den anderen teilt.
Durch eine Quartierssoftware Mehrwerte schaffen
Eine Quartierssoftware wie die von ANIMUS könnte beispielsweise die Kommunikation zwischen den Bewohnern vereinfachen sowie zahlreiche Möglichkeiten schaffen, im Alltag zu entlasten. z.B. kann man Babysitter vermitteln, Feste organisieren, Einkäufe abwickeln, mit anderen Nutzern kommunizieren etc. Das Ziel ist klar: Menschen aller Altersklassen sollen gemeinsam unter einem Dach leben und sich gegenseitig im Alltag unterstützen, damit die Wohnfläche optimal durch mehrere Personen genutzt werden kann. Trends wie Co-Working und Co-Living können hier genauso Berücksichtigung finden wie Micro-Living und temporäres Wohnen. Es bildet eine Antwort auf den angespannten Wohnungsmarkt. Als gelungenes Beispiel für ein Mehrgenerationenquartier kann das LivingSmart-Projekt genannt werden. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
Die Silver Society ist nur ein kleiner Teil der sich verändernden Gesellschaft, bildet jedoch ein Schlüsselelement für die Gebäude der Zukunft. Denn Gebäude werden für ihre Bewohner gebaut – und genau dort sollte man ansetzen und ihre Potenziale nutzen.
Ein Beitrag von Raphaela Engstler